Nachdem uns der Schnee einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, ging es einen Tag später und von der anderen Seite als geplant in den Yosemite National Park. Dort angekommen begrüsste uns dann aber wolkenloser Himmel und Sonnenschein. Das herrliche Wetter nutzten wir, um einige Wasserfälle des Parks zu erwandern. Die einen waren leicht zugänglich, für andere mussten eisige Treppen überwunden werden. So oder so wurden wir mit spektakulären Aussichten belohnt. Für den zweiten Tag nahmen wir uns stehendes Wasser vor und machten uns zum Mirror Lake auf. Und dieser See macht seinem Namen wirklich alle Ehre! Nach einer zweiten Nacht auf dem Campingplatz am Ende des Yosemite Valley machten wir uns auf die Weiterreise. Das sonnige Wetter machte dem Eis auf der ursprünglich geplanten Einfahrtsstrasse den Garaus und so verliessen wir den Park auf diesem Wege.

Vom verschneiten Yosemite Valley zum verwüsteten Death Valley meisterten wir in zwei Etappen gut 700 km und 1200 Höhenmeter. Nicht nur der Temperaturunterschied war frappant, auch die Landschaft hat sich gewandelt. Statt verschneiten Gipfeln zeigten sich nun Sanddünen und karge Ebenen. Am Abend nutzten wir das Informationsangebot des Visitor Centers und lauschten einem spannenden Vortrag über unser Himmelszelt und über ferne Galaxien. Dies inspiriere uns dazu, selber in den Nachthimmel zu blicken. Das Death Valley ist einer der wenigen Orte, an dem der Blick in die Sterne nicht von Lichtverschmutzung getrübt wird. So konnten wir Sternschnuppen, Sternbilder und die Milchstrasse gut von blossem Auge bestaunen.
Nach einer Nacht unter dem Meeresspiegel machten wir uns am nächsten Morgen früher als gewohnt auf den Weg, um der Nachmittagshitze zuvor zu kommen (was sich im Nachhinein als unnötig erwies, da ein relativ heftiger Sturm aufzog). Wir entschieden uns für eine Wanderung vom Haupttal weg. Dort erwarteten uns Felsformationen in allen möglichen Rot-, Orange- und Brauntönen. Zum ersten Mal waren wir wirklich froh, im November und nicht im Hochsommer unterwegs zu sein. Nach der Wanderung durften wir uns die bekannteste Attraktion im Park nicht entgehen lassen. Wir spazierten im Badwater Basin 86 Meter unter dem Meeresspiegel auf einem teilweise ausgetrockneten Salzsee (den echten See haben wir im übrigen nicht gefunden).

Bis gleich,
Reto & Gabi