Die Fahrt von Green River zum Arches National Park verlief ziemlich ereignislos. Nachdem wir den Park auf dem Weg zum Campingplatz nur aus dem Auto gesehen hatten, stand nach einer ersten Nacht eine grössere Wanderung im Gebiet des Devil’s Garden auf dem Programm. Aufgrund des anstehenden Festtages Thanksgiving mussten wir den Park mit mehr Leuten teilen als gewohnt. So waren auch die ersten paar 100 Meter des Trails ziemlich belebt und wir waren froh, auf dem etwas anspruchsvolleren Wanderweg wieder mehr Ruhe zu haben. Unterwegs konnten wir viele Steinbögen bewundern, welche dem Park den Namen geben. Ein weiteres Wunderwerk der Natur und total anders als alles, was wir bis dahin gesehen hatten. Gratis zur Wanderung gab es noch ein Sandpeeling, offeriert vom bissigem Wind, der über das Plateau zog.
Der zweite Morgen im Arches brachte einige Überraschungen mit sich. Noch vor Sonnenaufgang wurde Gabi von verdächtigen Geräuschen geweckt. Kratzgeräusche und Gepoltere am Wohnmobil… Ein Einbrecher…? Wie eine kluge Frau halt so reagiert, wurde Reto geweckt. Mutig ging er den Geräuschen nach, doch eine Quelle konnte nicht ausgemacht werden. Wird wohl doch nichts Ernstes sein. Dachten wir jedenfalls bis zum Frühstück. Da entdeckten wir nämlich verdächtige Spuren an der Packung gebrannter Mandeln, welche wir uns am Vortag gegönnt hatten. Mit dem aber nicht genug! Auch die Totillachips-Packung zwei Schubladen tiefer hatte ein mysteriöses Loch. Bei genauerer Untersuchung tauchten darin eine Hand voll der verschwundenen Mandeln auf. Offenbar hatte sich ein fieser Nager unerlaubten Zutritt zu unserem Proviant verschafft und wollte die Tortilla-Packung als Winterreservoir in Anspruch nehmen. Wir haben unsere Esswaren nun anders verstaut. Viel Spass mit der Ravioli-Büchse, Nager!

Als nächster Nationalpark standen die Canyonlands auf dem Plan. Von den drei Distrikten des Parks besuchten wir die zwei, die mit vernünftigem Aufwand zugänglich sind: Island in the Sky und The Needles. Island in the Sky ist ein Hochplateau, von dem man einen unbeschreiblichen Blick auf die Canyons des Colorado Rivers und des Green Rivers hat. Deshalb belassen wir es bei den Fotos. Der zweite Distrikt liegt zwar nur einige Meilen Luftlinie entfernt, jedoch muss ein grosszügiger Bogen um die Canyons gemacht werden, um dahin zu gelangen. Den machten wir dann auch und wurden wieder mit einer anderen Landschaft belohnt. In diesem Teil stehen nicht die Canyons im Vordergrund, sondern die nadelförmigen Felsformationen, die in den Himmel ragen. Speziell zu erwähnen ist das Schneegestöber bei der Sonnenuntergangs-Wanderung, welches einen unerwarteten Geruch von Sommerregen in der Luft hinterliess.

Wollt ihr wissen, wie es weiterging? Dann ab zum nächsten Beitrag!
Bis gleich,
Gabi & Reto