Nach fast drei Wochen Funkstille möchte ich mich hier wieder mal zu Wort melden. Es ist ja nicht so, dass es mir langweilig wäre…

Ende August und Anfang September fand auf den Exhibition Grounds die Canadian National Exhibition oder kurz CNE statt. Selbstverständlich liess ich mir einen Besuch nicht entgehen und wurde prompt etwas überrascht. Ganz im Sinne einer Landesausstellung wie die Expo erwartete ich etwas in Richtung Kultur und Geschichte. Die CNE hingegen erinnerte eher an eine wilde Mischung aus Gewerbeausstellung, Food Festival, Kunstausstellung, Vergnügungspark und Olma. Ausserdem wurde extra eine kleine Sesselbahn gebaut, die quer über das Festgelende führte.

Die schlauen Kanadier haben ihre staatlichen Feiertage so angelegt, dass diese jeweils auf einen Montag fallen und so jeden Monat ein langes Wochenende ansteht. Das vergangene Wochenede war Labour Day Weekend und die drei freien Tage nutzte ich für einen weiteren Ausflug in die wunderschöne Landschaft Ontarios. Ich schloss mich einer bunt zusammengewürfelten, 17-köpfigen Reisegruppe an, um den Bruce-Peninsula-Nationalpark vom kleinen Städtchen Tobermory aus zu erkunden. Die Bruce-Halbinsel ragt 90 km in nordwestlicher Richtung in den Huronsee hinein und trennt dabei den westlich gelegenen Hauptsee von der östlich gelegenen Georgsbucht. Ich genoss es ausserordentlich, mich wieder einmal aus dem Stadtleben auszuklinken, Handy und Uhr in eine Ecke zu schmeissen und drei Tage mit Wandern, Baden, Schnorcheln und Chillen zu verbringen. Das klare Wasser und Schiffswracks nur wenig unter dem Wasserspiegel laden dazu ein, die Unterwasserlandschaft etwas zu erkunden und tatsächlich liessen sich einige Fische und kleine Krebse blicken. Abseits des Wassers konnte ich nebst Schlangen und Adlern auch zum ersten Mal einen richtigen Bären in der Natur sehen. Der Schwarzbäri hatte es sich auf der Strasse gemütlich gemacht und machte sich nur ungern aus dem Staub, als wir mit dem Auto auf ihn zukamen. 🙂

Auch an der Konzert-Front komme ich in den letzten Wochen nicht zu kurz. Nebst coolen Shows von Lenny Kravitz und Millencolin ist insbesondere das Konzert der alten Rocker von AC/DC zu erwähnen. Während ich es in der Schweiz in den letzten Jahren die geschafft hatte, Angus Young und seine australische Rasselbande live zu sehen, gesellte ich mich vorgestern zu 40’000 weiteren Rockfans, um die gigantische Show im Downsview Park im Nordwesten der Stadt zu sehen. Schon erstaunlich, mit wie viel Energie und Freude die Jungs mit inzwischen über 60 Jahren noch über die Bühne tanzen!

Achja, die Masterarbeit! 😉 Auch dort läufts ziemlich gut, der Grossteil der Messungen und Analysen ist abgeschlossen und es gilt nun mehr und mehr, die Erkenntnisse in eine Arbeit zu verpacken. In einem guten Monat ist bereits Deadline und somit verlagert sich mein Tagesinhalt langsam in Richtung Schreibarbeit. Die Begeisterung dafür ist noch eher mässig und aller Anfang ist schwer, aber ich bin sicher, dass ich auch das hinbekommen werde.

Ich hoffe, euch allen geht es gut!
Bis bald,
reto