Vom Lichtermeer Las Vegas’ machten wir uns auf Richtung Nordosten zum Zion National Park. Wie schon im Yosemite verbrachten wir hier zwei Nächte auf einem Campground direkt im Park. Sowohl Campground als auch der Nationalpark zeigten sich von der Schoggiseite und wir genossen die Ruhe und die frische Luft in vollen Zügen. Nach einem ruhigen Abend nach der Ankunft machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zu unserer geplanten Wanderung. Unterwegs haben wir beinahe einen Schwarm Truthähne über den Haufen gefahren – der Festtagsbraten blieb uns dann aber doch vorenthalten.
Dann ging’s bergauf. Im Zickzack brachten wir die 453 Höhenmeter entlang der blanken Felswand hinter uns. Während sich Gabi der Höhenangst geschlagen geben musste, erklomm Reto auch den letzten Bergpreis zum Angel’s Landing und wurde da von traumhafter Aussicht über den Zion Canyon belohnt. Nach einer weiteren Nacht auf dem Watchman Campground machten wir uns am folgenden Tag bereits wieder auf den Weg Richtung nächstem Park: Bryce Canyon.

Dort angekommen, checkten wir uns selbst im Campground ein (in der Wintersaison sind die Campingplätze oft ganz oder zumindest teilweise geschlossen und nicht mehr personell bewirtet). Dann folgte der zweite Punkt unserer mittlerweile eingespielten Nationalpark-Routine: Infos zu Wanderungen im Visitor Center einholen. Hier wurden wir von einem Ranger mit nützlichen und spannenden Informationen geradezu überhäuft. So waren die anderthalb Tage schnell verplant. Das Program startete mit einer Fahrt zum höchsten und hintersten Punkt im Park. Der Rainbow Point liegt 2800 Meter über Meer und dort machten wir eine kleine Rundwanderung zum warm werden. Anschliessend folgte eine Fototour nach Katalogreisen-Vorbild. Parken, 2 Minuten Fotos schiessen und Aussicht betrachten und weiter geht es zum nächsten Aussichtspunkt. So schafften wir es rechtzeitig zum Bryce Point. Von dort aus konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang geniessen.
Nach einer bitterkalten Nacht (-13°C) quälten wir uns in aller Herrgottsfrüh aus dem Bett um für den Sonnenaufgang rechtzeitig am Inspiration Point zu sein. So haben wir ein schönes Plätzchen für uns alleine gefunden. Denkste! Fünf Minuten vor Sonnenaufgang kreuzte ein Car voller asiatischer Touristen auf dem Parkplatz auf und aus war es mit der romantischen Idylle… Wir verzogen uns zu einem noch höher gelegenen Aussichtspunkt und konnten dort (fast) in Ruhe einen wunderschönen Sonnenaufgang geniessen. Es war immer noch sehr kalt und so wärmten wir uns beim Frühstück auf dem Parkplatz mit warmem Tee und frischem Kaffee wieder auf, um uns für die geplante Wanderung zu rüsten. Diese führte uns gut 14 km durch die für den Bryce Canyon charakteristischen Felsformationen, die sogenannten Hoodoos. Nach der klirrenden Kälte am Morgen vermochte die Novembersonne den Canyon doch aufzuwärmen und wir genossen auch den Rest des Tages in vollen Zügen.

So, jetzt seid ihr wieder up-to-date. Morgen geht es via Escalante-Route zum Capitol Reef National Park.
Wir hoffen, euch allen geht es gut und bis bald.
Reto & Gabi