Zum Zeitpunkt meines letzten Beitrages waren ja die Panam Games hier in Toronto noch in vollem Gange. Die Spiele sind inzwischen Geschichte und wir erleben gerade ein kurzes Intermezzo, bevor dann übermorgen bereits mit den Parapan Am Games weitergeht. Bereits jetzt ist die Stadt von vielen Athleten bevölkert, die trotz einer körperlichen Behinderung grossartigen Spitzensport betreiben – eindrücklich!

Mein dritter Besuch an den Panam Games waren die Herren-Halbfinals im Indoor Volleyball. Zwar wurde das kanadische Team in ihrem Halbfinal gegen Argentinien vernichtet, trotzdem war die Stimmung toll und für den zweiten Halbfinal habe ich mich kurzerhand dem brasilianischen Fansektor angeschlossen – und diesmal hatte ich sogar das richtige (also siegende) Team gewählt. 🙂
Auch musikalisch war dank den Panam Games immer viel los in Toronto. So habe ich beispielsweise das Konzert der Flaming Lips live auf dem Nathan Philips Square mitverfolgt. Obwohl die Band musikalische gesehen kein wirkliches Highlight war, konnten die Jungs aus Oklahoma mit ihrer äusserst spektakulären Bühnenshow überzeugen: tanzende Einhörner, Regenbögen, Pilzchen, viel Konfetti und Riesenballone, ein Frontsänger der sich in einem mannsgrossen, aufblasbaren Ball in die Menge stürzt… Ein durchaus einzigartiges Erlebnis!

Damit ich zwischen den Panam und den Parapan Am Games nicht in eine kleine Sommerdepression falle, habe ich kurzerhand einen guten Freund aus der Schweiz eingeflogen. Naja, nicht ganz. Tom hat Ende Juni sein Praktikum in Zürich abgeschlossen und nutzt den August für eine ausgedehnte Reise in die USA und zum Surfen in Costa Rica. Toronto liegt dabei ja quasi am Weg und so hat er mich zu meiner Freunde für vier Tage hier besucht.
Tom’s Aufenthalt haben wir am Freitagabend ehrwürdig beim Nachtessen und gutem Bier im Mill Street Brew Pub im Distillery District eingeweiht. Am Samstag stand dann bereits ein volles Programm auf dem Plan. Am Morgen schnappten wir uns die Fähre auf die Toronto Islands. Nebst gemütlichem Spazieren wagten wir auch einen kurzen Sprung in den doch noch eher kühlen Lake Ontario sowie eine Runde Frisbee Golf. Aufgrund technischer Probleme musste das Spiel leider bereits bei Bahn 3 unverhofft abgebrochen werden… Am Samstagabend besuchten wir noch das Doppelkonzert der beiden britischen Gentlemen George Ezra und James Bay. Vor lauter kreischender Teenager-Girls im Publikum könnte man beinahe vergessen, dass die beiden musikalisch ziemlich etwas auf dem Kasten haben. Beide überzeugen auf ihre Art mit Stimme, Gitarrenspiel und Bühnenpräsenz sowie hervorragender Bands im Rücken.
Den ganzen Sonntag verbrachten wir im Canada’s Wonderland, welches ich ja bereits Ende Mai besucht hatte. Trotz relativ grossem Besucherandrang und zweier vorübenderziehender Gewitter gegen Abend haben wir den Besuch ausgekostet und konnten doch den einen oder anderen Looping (vorwärts und rückwärts) hinter (und vor) uns bringen.
Da der Montag ein kanadischer Feiertag war, konnte ich Tom’s persönlicher Touristen-Guide spielen und ihm ein wenig Sightseeing (mit einigen Tankstopps 🙂 ) machen. Am Dienstag erkundete Tom die Stadt noch etwas auf einige Faust und am Mittwochmorgen hat er sich leider bereits wieder auf die Weiterreise gemacht.

(Danke an Tom für die Fotos)

Ach ja, arbeiten tue ich schon auch noch! Mein PET-Projekt ist überaus spannend und es kommen immer mehr spannende Erkenntnisse zum Vorschein. Das Forscher-Leben macht mir Spass und ich bin gespannt auf die zweite Hälfte meiner Masterarbeit.
Auch weiterer Besuch aus der Schweiz ist schon in Bälde im Anflug. Ich freue mich riesig, dass mich meine Familie für einige Tage hier besuchen wird. Mal schauen, ob Toronto mit vier von uns auf einmal zurecht kommt! Ich halte euch auf dem Laufenden…

Bis bald,
reto